Wasser marsch: Mehr WTV-Wasser für Bornheim

06.10.2017

CDU und Grüne begrüßen Entscheidung der Bezirksregierung

Die Beschlüsse des Rates der Stadt Bornheim am 13. Juli dieses Jahres für eine qualitative Verbesserung der Wasserversorgung können in die Umsetzung gehen. Dies entschied jetzt die Bezirksregierung Köln. Sie sah keine Veranlassung, die entsprechenden Ratsbeschlüsse zu beanstanden:  „Nach den vorliegenden Unterlagen hat der Rat bei seiner Entscheidung alle relevanten Gesichtspunkte wie Härtegrad des Wassers, die Umweltbelastung, das Ergebnis des Bürgerentscheids sowie die künftige Gebührenhöhe für die Gebührenzahlenden bei seiner Entscheidung berücksichtigt.“ Aufgrund rechtlicher Bedenken hatte Bornheim Bürgermeister, Wolfgang Henseler, unmittelbar nach der besagten Ratssitzung die in Köln ansässige Behörde erneut gebeten, die Rechtmäßigkeit der im Rat gefassten Beschlüsse zu prüfen.

Die Fraktionsvorsitzende der Christdemokraten und erste stellvertretende Bürgermeisterin, Petra Heller, freut sich über die zukünftigen Fortschritte in der Bornheimer Wasserversorgung: „Wir sind froh, dass nach langem Hin und Her auch rechtlich nun Klarheit darüber besteht, dass Bornheim seine eigenen Entscheidungen hinsichtlich der Wasserversorgung umsetzen kann. Jetzt können wir endlich vorangehen, um den Bürgerinnen und Bürgern nach und nach ein besseres Mischungsverhältnis zugunsten von mehr Wahnbachtalsperren-Wasser anbieten zu können. In einem ersten Schritt erhöhen wir dementsprechend den Bezug über den Wahnbachtalsperrenverband um 15 Prozent und in einem zweiten um 10 Prozent. Bis zur Kommunalwahl im Jahr 2020 kommen wir demnach wie vor 20 Jahren auf ein Mischungsverhältnis, das dann zu 50 Prozent aus dem Wasser des Wahnbachtalsperrenverbands eingespeist wird.“

Auch der Fraktionsvorsitzende der Grünen, Dr. Arnd Kuhn, ist mehr als zufrieden, dass die Wasserumstellung nun eine wichtige Hürde genommen hat. „Nach den kontroversen Diskussionen im jahrelangen Ringen um die optimale Wasserversorgung für die Bürgerinnen und Bürger in Bornheim geht es nun endlich sichtbar voran. Wir haben es in Bornheim geschafft, den Trend zu durchbrechen, nur nach den Kosten und zu wenig nach der Qualität des Wassers zu schauen.“ Gleichzeitig mahnt Kuhn aber auch, mit dem Wasser als wichtigstes Lebensmittel sorgsamer umzugehen. „Wir müssen in Deutschland endlich das Trinkwasser besser schützen, sei es z.B. vor Nitratverseuchung durch Überdüngung in der Landwirtschaft oder auch vor Medikamenten und Mikroplastiken. Hier ist in den letzten Jahren deutlich zu wenig gemacht worden. Nur durch konsequentes Handeln können wir eine hohe Qualität unseres Trinkwassers dauerhaft sichern.“

Zum Hintergrund: Mit einer breiten Mehrheit aus CDU, SPD und Grünen wurde in der Ratssitzung am 13. Juli 2017 beschlossen, dass bis Ende 2017 das Mischungsverhältnis so umgestellt wird, das zu 40 Prozent die Wasserversorgung über Wahnbachtalsperrenverband (WTV) und zu 60 Prozent über den Wasserbeschaffungsverband Wesseling-Hersel (WBV) sichergestellt wird. Aktuell beträgt das Verhältnis 25 Prozent WTV- zu 75 Prozent WBV-Wasser. Zudem wurde dem Antrag der Fraktionen von CDU und Grünen mehrheitlich zugestimmt, den Wasserbezug über den WTV zum 1. Januar 2020 nochmals um 10 Prozent auf 50 Prozent zu erhöhen.