Rheinspange bei Widdig gefährdet Wasserversorgung

13.12.2021

Ergebnis eines Gutachtens: Der Bau der geplanten Rheinspange553 bei Widdig und Urfeld gefährdet die Trinkwasserversorgung für Bornheim und Wesseling. 

Der Bau der geplanten Rheinspange553 bei Widdig und Urfeld – gleich ob als Tunnel oder als Brücke – gefährdet die Trinkwasserversorgung für Bornheim und Wesseling. Das ist das Ergebnis eines Gutachtens des Technologiezentrums Wasser aus Karlsruhe.

Dieses war beauftragt worden, die in Rede stehenden Ausführungs- und Verlaufsvarianten, darunter die Varianten W3 bei Urfeld und W4 bei Widdig, im Hinblick auf die Gefährdung der Trinkwassergewinnung einer ersten Einschätzung zu unterziehen.

Sowohl ein Tunnelbau als auch eine Brücke beeinträchtigen erheblich die dort vorhandenen Brunnen oder/ und durchqueren das Gelände des Wasserbeschaffungsverbands Wesseling-Hersel (WBV). Auf dem Gelände sind die höchsten Trinkwasserschutzzonen I und II ausgewiesen.

Schon ab der Bauphase seien Verunreinigungen des Grundwassers möglich. Hinzu kämen langfristige Wassergefährdungen, z.B. durch die Bestandteile der Baustoffe, Betriebsmittel, Reifenabrieb, Bremsbeläge, Tropfverluste der Kfz, Abgasen, Stäuben, Streu- und Taumittel.

„Das ernüchternde Fazit der gutachterlichen Stellungnahme spiegelt sämtliche Befürchtungen wider, die wir auf Grundlage der bisherigen Variantenauswahl bereits hatten“, fasst CDU-Ratsherr Rüdiger Prinz aus Hersel zusammen. „Es ist demnach zu befürchten, dass bei Realisierung der Varianten W3 oder W4 die zu gewährleistende Daseinsvorsorge für Wesseling und Bornheim nicht mehr sicherzustellen wäre“, zitiert Prinz aus dem Gutachten.

„Die Rheinspange553 ist und bleibt eines der wichtigsten Verkehrsprojekte in unserer Boom-Region. Jede Prognose zeigt Bevölkerungs- und Verkehrswachstum im Großraum Köln-Bonn. Zugleich liegen wir an einer der wichtigsten europäischen Transitrouten. Die vorhandene Infrastruktur ist dem schon jetzt nicht mehr gewachsen. Man darf nicht vergessen, dass die Rheinspange unter der Prämisse geplant wurde, dass sowohl die Bonner Nordbrücke als auch die Rodenkirchener Brücke ausgebaut (!) werden. Sollte eines dieser Projekte gestoppt werden, wird die Rheinspange nur noch größer und wichtiger“, so Lutz Wehrend, verkehrspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion.

„Wer der Meinung ist, dass die Rheinspange ein aus der Zeit gefallenes Vorhaben sei und die Zunahme an Bevölkerung und Verkehr nennenswert mit ÖPNV, Fahrrad und Carsharing aufgefangen wird, irrt. Kein Installateur wird mit dem ÖPNV zum Kunden fahren und der Handel wird eher nicht per Lastenfahrrad beliefert werden“, ergänzt Prinz.
Die ebenso geplante Stadtbahnbrücke bei Godorf wird einen Fuß- und Radweg erhalten. Dieses weit fortgeschrittene Parallelprojekt wird von vielen Kritikern der Rheinspange553 gerne verschwiegen.

„Die CDU Bornheim war und ist für den Bau der Rheinspange553. Gleichwohl können wir eine wie auch immer geartete Gefährdung der linksrheinischen Trinkwasserversorgung von rund 85.000 Menschen in Bornheim und Wesseling nicht akzeptieren“, so Wehrend abschließend.